Durch zahlreiche Werbekampagnen, Trailer und einen guten Vorgänger hatte Battlefield 4 und somit auch das schwedische Entwicklerstudio DICE mit hohen Erwartungen zu kämpfen. Betrachtet man die momentanen Probleme und Fehler, die während des Spielens auftreten, anscheinend mit zu hohen. Diese Vermutung wird nun durch eine Unterhaltung mit einem mutmaßlichen DICE-Qualitätsprüfer über die Online-Community-Seite Reddit bestärkt. In dieser bereits wieder entfernten Konversation bemängelt der Mitarbeiter die Professionalität des Teams und schiebt einen Teil der Mängel auch EA in die Schuhe. Demnach soll der Publisher einen enormen Druck auf die Entwickler und Tester ausgeübt haben, um das Spiel schon einige Zeit vor dem direkten Konkurrenten Call of Duty: Ghosts releasen zu können. Aber auch DICE selbst soll sich durch verspätet eingebaute Features oder unfertige Models unnötig Druck gemacht haben.
"Erstmal haben wir hier eine Unternehmenskultur [bei DICE], bei der immer mehr und mehr [Features] in ein Spiel gesteckt werden, und zwar bis ganz zum Schluss des Projekts. Das setzt die QA [Quality Assurance - Qualitätssicherung] unter einen enormen Druck, um alles testen zu können. Und dann haben wir [den Publisher] EA, der den Release unbedingt zwei Wochen vor CoD [Call of Duty: Ghosts] haben wollte, um den Wettbewerb zu vermeiden." [...]
"Man stelle sich vor, wir haben 300 Leute bei DICE, die das Spiel für 1.000 Stunden pro Person testen. Das sind 300.000 Stunden an Tests. Und dann stelle man sich vor, wir veröffentlichen das Spiel, und fünf Millionen Leute kaufen es und spielen es für eine Stunde. Das allein sind schon fünf Millionen Teststunden mit noch mal so vielen Setups in nur einer Stunde nach dem Release. Da können wir nicht annährend mithalten."
Der QA-Mitarbeiter berichtet weiter, dass es so gut wie unmöglich war, das Spiel durch die enorme Vielfalt und das gleichzeitige Weiterentwickeln während des Testens richtig bewerten zu können:
"Man stelle sich die schiere Anzahl an Kombinationen zwischen Fahrzeugen/ Waffen/ Gadgets und Zubehör vor. Wir testen ALLES, ganz im Ernst. Aber sagen wir mal, wir haben den Schalldämpfer für die Spas-12 im Juni getestet und freigegeben. Und dann kommt im Juli noch jemand von der Sound-Abteilung und nimmt eine Änderung vor, die zu Fehlern führt. Testet man jetzt alles noch mal? Oder muss man verbieten, noch irgendwas an der Spas-12 zu ändern, nach dem wir es einmal getestet haben? Solche Fragen sind schwer zu beantworten. Und das ist etwas, womit sich die QA-Abteilung bei DICE sehr oft auseinandersetzen muss."
Weiter schildert er, dass eine Öffentlichmachung dieser Herausforderungen kein Problem gewesen wäre, jedoch befürchtete man den Zorn seitens der Spieler zu schüren. Er betont, dass dies seine eigene Meinung ist und kein offizielles Statement seitens EA oder DICE.
"Wir wollen ja mit den Spielern darüber reden, aber diese Internet-Hass-Maschine ist so empfindlich, dass wir lieber auf Nummer sicher gehen, nichts sagen und nur Fixes vornehmen, bevor noch ein viel schlimmerer Shitstorm über uns hereinbricht. Die Leute neigen dazu, falsch zu zitieren und falsch zu verstehen. Dann sind es solche Kommentare wie dieser von mir, die möglicherweise mehr schaden als nützen."
Einen Screenshot der Unterhaltung findet ihr hier. Ob es sich bei der Person wirklich um einen der genannten QA-Mitarbeiter handelt, ist noch nicht bestätigt, da er nicht öffentlich mit Namen genannt werden wollte.
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